Sport tut Herzpatienten gut
Es werden individuelle Trainingstherapien für die Patienten erstellt
Dass Bewegung gut ist für den Körper, ist allgemein bekannt. Sport ist somit gut für ein krankes Herz. Kardiologen (Herzspezialisten) testen jeden Patienten auf dessen Leistungsfähigkeit und erstellen eine individuelle Trainingstherapie. Denn schon ein Spaziergang hilft einem kranken Herzen mehr als Entspannung auf der Couch.
Sport reduziert nicht nur die Prognose für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch von Typ-2-Diabetes, Darmkrebs, Brustkrebs, Demenz, Schlaganfällen und Depressionen. Studien haben gezeigt, dass Sport auch für ein krankes Herz wichtig ist.

Chefarzt Dr. med. Bora Akoglu
Facharzt für Kardiologie, Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie und Intensivmedizin. Dr. med. Bora Akoglu ist Ärztlicher Direktor am Bergman Clinics Mathilden-Hospital Büdingen (Hessen).
Langsam mit dem Sport beginnen
Vorher wird zunächst ein Aufbauprogramm absolviert. Der Körper muss langsam herangeführt werden an die Leistungssteigerung. Eine Trainingstherapie bei herzkranken Patienten sollte von einem Kardiologen wie ein Medikament verschrieben und ärztlich begleitet werden. Leistungsgrenzen eines jeden Betroffenen müssen individuell erfasst und an die Trainingsempfehlung angepasst werden.
So gewöhnen sich Herzpatienten an den regelmäßigen Sport und profitieren von der Leistungssteigerung. Das kann später im Alltag beim Radfahren, beim Laufen oder Nordic Walking genutzt werden. Kardiologen empfehlen zumeist die Nutzung einer Pulsuhr. Denn wichtig ist die richtige Dosis.
Sport auch mit Herzschrittmacher
Auch Patienten mit einem Herzschrittmacher können sich sportlich betätigen. Einschränkend wirkt nur die Positionierung des Schrittmachers unter dem Schlüsselbein: Stöße oder Schläge gegen den Oberkörper können die Elektrik schädigen, die den Schrittmacher und das Herz verbindet. Darum sind Kampfsportarten, wie Boxen oder Karate, nicht zu empfehlen. Nur bei wenigen Herzerkrankungen wie einer akuten Herzmuskelentzündung durch Viren ist Sport absolut verboten. Darum: Vor dem Start sportlicher Aktivitäten sollen Herzpatienten immer ihren Kardiologen um Rat fragen.